Am Westrand des Dorfes steht die Kapelle St. Jakob. Wie viele andere Kapellen ist sie am Dorfrand erbaut worden, damit die Pilgern um Gottes Schutz beten konnten, bevor sie das Dorf verlassen haben. Und der Pilger dankte auch an diesem Ort, wenn er wieder heil nach Hause gekehrt ist. Die Kapelle St. Jakob ist bis in die 70er Jahre allein auf weiter Flur.
Geschichte
Die Kapelle ist am 16. Juni 1515 konsekriert worden. Im Jahre 1986 wurde sie vollständig renoviert. Die Glocke im Dachreiter stammt noch aus der Zeit, als die Kapelle erbaut wurde. Die Kapelle besteht aus einem einfachen Saalbau mit einem dreiseitigen östlichen Abschluss.
Das Innere
Im Altarraum steht ein einfacher, zweisäuliger Altar aus dem Frühbarock. Das Altarblatt zeigt den Heiligen Jakob. Es ist signiert von Christoph Guser, 1681. Das Antipendium und die Ornamentik kamen erst 1750 dazu.
Die Zierde der Kapelle ist die orginal erhaltene Schnitzdecke mit spätgotischem Kielbogen und zierlichen Blattranken an den Längs- und Querfriesen. Neben der Mittelrosette befindet sich das Disentiser Klosterwappen. Es ist ein grauweiss geviertes Andreaskreuz auf rotem Grund. Daran schliessen sich die Meisterzeichen und das Enstehungsdatum der Decke an, 1514. Auf dem Längsfries hat sich der Schöpfer und Schnitzer Hans Zinsler mit vollem Namen verewigt.
An der Nordwand der Kapelle befindet sich eine Kreuzigungsgruppe, auf der Jesus als Gnadenspender dargestellt. An derselben Wand befindet sich das Rosenkranzbild von 1626, das bis 1910 den Rosenkranzaltar in der Pfarrkirche schmückte. Maria ist die Rosenkönigin, die von Engeln umgeben ist. Im Weiteren findet man eine eher trübe Malerei des Heiligen Franziskus.
Das Äussere
Die Aussenmalerei, ebenfalls aus dem Jahr 1515, stammen von den oberitalienischen Brüdern Soregno. Das mittlere Bild zeigt von links nach rechts: Jodok mit der Krone zu Füssen, Jakobus der Ältere und Sebastian am Marterpfahl. Das Bild links, welches unten zerstört ist, zeigt einen Leidenschristus mit Passionswerkzeugen. Rechts am Rand der Mauer befindet sich Christophours.
So hat man auch viele Kapellen stets am Rand des Dorfes errichtet, damit die Pilger dort vor dem Verlassen des Dorfes um Schutz bitten können. Und sie dankten dort selbstverständlich für die gute Heimkehr ins Dorf.
Die Kapelle St. Jakob stand hier übrigens bis in die Siebzigerjahre ganz allein auf weiter Flur.
Das Fest des Heiligen Jakobus wird jeweils am 25. Juli gefeiert.